Der Marathon am Baldeneysee ist ein traditionsreicher Laufwettbewerb, der jedes Jahr in Essen stattfindet.
Die 61. Ausgabe des Marathons im Jahre 2023 (zum Vergleich: Berlin 49. Ausgabe) lässt darauf schließen, dass es deutschlands ältester Marathon ist. Die Strecke ist erstaunlich flach und führt entlang des sehr schönen Baldeneysees. Der Ruhrpott hat seine idyllischen Ecken.
Als Unterdistanz des Westenergie-Marathons wird die Seerunde (17,9 Km) angeboten … also 1x rum um den Teich 🙂
Die Strecke ist weitestgehend autofrei und, obwohl in schöner Landschaft gelegen, asphaltiert.
Am Tag vor dem Lauf haben meine Freundin Natalie und ich einen Erkundungsspaziergang gemacht, bis Regen einsetzte und einen schönen Regenbogen über den See gezaubert hat.
Nach Pizza und Pasta ging es ins Bett. Nachts prasselte der Regen auf die Dachflächenfenster. 8 Grad und Regen waren für den Vormittag angesagt, nicht unbedingt das, was ich mir für den Abschluss der Laufsaison gewünscht habe. Aber zum Glück klarte es vor dem Start auf und es blieb bis zum Zieleinlauf trocken, sogar die Sonne kam immer wieder raus.
Relativ entspannt gingen wir also von der Unterkunft zu Fuß zum Event. Nach dem Start galt es erstmal die Position im Feld finden. Und die eigene Pace, denn abgesprochen war nur, dass Natalie das Tempo vorgibt, so, dass die schöne Umgebung (Segelboote, Kormorane, das Stauwehr, eine Dampflock, die uns etwas zum Husten brachte, die alte Eisenbahnbrücke und der See als solcher) gewürdigt werden können. Also zügig, aber dennoch ‚entspannt‘. Die Strecke war abwechslungsreicher als gedacht, gut zu laufen, ein paar Pfützen galt es zu umkurven. Wir genossen die Seerunde sichtlich, mit einer gleichbleibenden Pace knapp unter 5:30 und auf den letzten 2 Km knapp oberhalb der 5:00. Gemeinsam liefen wir über die Ziellinie in 1:37:42 / 18 Km.
Nach der Dusche wurde gespeist und wir gingen noch ein wenig am See spazieren und ließen unsere gemeinsamen Läufe in Grömitz, Hamburg, Flensburg und eben heute, in Essen in diesem Jahr Revue passieren. Es war ein sehr schöner Saisonausklang.
Am Morgen danach atmeten wir noch den Nebel über dem verschlafenen See ein und fuhren weiter an die Mosel.
Da ich während des Laufs Überlastungsschmerzen am Sprunggelenk bekam, die sich hartnäckig halten, wird es in diesem Jahr keinen Laufwettkampf mehr geben … aber das ist OK! ‚Guten Rutsch’, deshalb schon jetzt für Euch. Ich bastle bereits an der Planung für 2024.
Am Wochenende, den 3. September 2023, hatte ich meine Freundin Natalie neben mir, der Cupra schnurrte stabil dem Ziel im hohen Norden, dem 5. Flensburg liebt Dich Marathon, entgegen. Eine kleine Mutprobe stand auf dem Programm:
Als Paar einen Staffel-Marathon schaffen. Ein Team besteht aus zwei (gab es lediglich dreimal) bis sieben (das ist überwiegend die Teamstärke) Läufern, die sich die Abschnitte so aufteilen, dass sie schnellstmöglich die 42,195 Km Distanz absolvieren. Weil ich Ende September noch einen Startplatz für den Marathon in Berlin hatte, also einen eher zügigen, längeren Trainingslauf benötigte, wechselten wir nur einmal (18,2 Km / 24 Km).
Die Startnummern gab es in der VR Bank eG Filiale. Parkplätze gegenüber, hat keine 5 Minuten gedauert. Super. Die Fahrt durch Flensburg bis dorthin … sah auf den ersten Blick nicht so schön aus, die Stadt. Das hat sich aber rasch geändert, als wir von der Bankfiliale zu Fuß in die Fußgängerzone geschlendert sind. Kaffee trinken in kleinen Seitengassen, die Schuhleinen in der Schnoorstraße, der Blick auf Boote und das Meer, auffällig viele Einwohner mit bunt-gefärbten Haaren, ein prüfender Blick auf das Kopfsteinpflaster im Oluf-Samson-Gang (bei Trockenheit eher kein Problem, außer vielleicht für die Marathonläufer in Runde 4) und den Marktplatz.
Die private Unterkunft lag ideal, keine 5 Gehminuten von Start und Ziel (Südermarkt) entfernt, das Wetter war super. Wir sind asiatisch essen gegangen und haben dem Sonntag entgegen gefiebert.Die Veranstaltung wurde mit viel Leidenschaft organisiert. Danke dafür, wirklich sehr gut. Wenn überhaupt war das Gedränge im Zielbereich kritikwürdig. Vielleicht finden sich hier ‚Anbaumöglichkeiten‘ oder Wege der Entzerrung. (Ich erwähne hier noch, dass auch meine Fragen im Vorfeld per Mail umgehend beantwortet wurden, indem man mich kurzerhand angerufen hat)!
Raceday:
Natalie war Startläuferin, gut 18 Km lagen vor ihr. Ich verabschiedete sie hier, auf dem Südermarkt, wo sie mich später beim Zieleinlauf in Empfang nehmen sollte.
An der Hafenspitze, wo die Wechselzonen sind und in der Fußgängerzone, im Zulauf zum Südermarkt, herrschte prächtige Stimmung. Für die Staffeln ist die Lösung der eng beieinander liegenden Wechselzonen großartig gelöst und ermöglicht flexible Einteilungen. Die Strecke ließ sich gut laufen, natürlich gibt‘s am Wasser auch mal (Gegen)Wind. Taktisch ist man gut beraten, Läuferpulks vor den engeren Abschnitten Hafenspitze 2 und dem Oluf-Samson-Gang (schmal, historisches Kopfstenpflaster, bergan) zu überholen. Gerade hinter den Pacemakern für die beliebten 4 Stunden (Marathon, logisch 🙂 oder 2:30; 2:15 (HM – die ja auch irgendwann auf die Strecke kamen) liefen natürlich einige Sportler im Schlepptau mit. Die Marathonis waren 5 Minuten vor den Staffeln gestartet. Als Natalie mir den Transponder übergab, hatte sie bereits gut 2,5 Minuten auf die 4 Stunden-Pacer aufgeholt, lag also voll im Soll. Wir wollten unter 4 Stunden finishen. Die Streckenführungs-Pointe: 4 x läuft man auf dem Rundkurs für die Marathondistanz über das Gelände des städtischen Klärwerks. Ich erwartete eine gewisse Geruchsbelästigung. Diese blieb hier aus, stellte sich dann aber direkt danach, als ich auf den 4 Stunden Pulk der Marathonis aufgelaufen war, ein. Für Natalie und mich hieß das, Zielzeit 3:55. Eigentlich ein Grund, in der Gruppe mitzuschwimmen. Aber die Funktionskleidung hat mit zunehmender Renndauer auch ihre olfaktorischen Schattenseiten. Bis zum Wendepunkt und runter zur Hafenspitze ist die Strecke recht eng und es dauerte ein wenig (Rücksicht kommt an), bis ich vorbeiziehen und aufatmen konnte. Ich mag die Streckenhälfte von der Wechselzone 2/ Hafenspitze bis zum Südermarkt lieber. Das liegt allerdings nicht unbedingt an besagtem Klärwerk auf der anderen Hälfte, denn erstens, war da kein Gestank, wie in anderen Laufberichten erwähnt, dafür aber sehr guter Asphalt auf dem Gelände. Allerdings hat man zeitweise Autoverkehr (gesichert) und engere Passagen.
Natalie und ich haben uns an abgestimmten Punkten angefeuert und die Eigenverpflegung angereicht, was super geklappt hat.
Wir hatten hatten drei Ziele: 1. Flensburg kennenlernen und Spaß haben; 2. unter 4 Stunden im Ziel sein; 3. als Paar gemeinsam einen Marathon absolvieren: ✅✅✅ !
Herausgekommen ist Platz 22 von 80 Staffeln in 3:48:19.
Überlegungen, den Spaß im kommenden Jahr 2024 nochmals zu wiederholen, dann vielleicht mit einem 4er Team, gibt es bereits.
Nach dem Lauf haben wir rasch geduscht und unsere Tanks mit energiegeladenen dänischen Zimtschnecken und dänischem Softeis wieder aufgefüllt. Das erste September-Wochenende 2023 ist als schöne Erinnerung bei uns verankert!
Tip: Da der Rundkurs des ‚Flensburg liebt Dich Marathons‘ für die 42,195 Km 4x zu umrunden ist, empfehle ich dieses tolle Event für den Halbmarathon (2x kann man den schönen Kurs und das Publikum durchaus genießen) oder eben für die Staffel mit vielfältigen Möglichkeiten der Streckenaufteilung. (Wer kein Problem mit dem Kreiseln hat, kann natürlich auch solo die Marathondistanz bezwingen).
Über Pfingsten 2023 fanden sich Natalie und ich an Bord von ‚Mein Schiff 6‘ der TUI Cruises GmbH wieder, u.a. dazu animiert von Susi und Lars, die ich 2022 als Laufcoach begleitet habe. Die zwei waren auch mit von der Partie.
Es gibt eine ca 280 m lange Joggingstrecke auf dem Oberdeck des imposanten Kreuzfahrtschiffes. Morgens und Abends theoretisch von 7-9 Uhr belaufbar. Da steckt das Wort ‚Bar‘ mit drin, denn Abends stehen mehr- oder weniger alkoholisierte Passagiere an einer Bar an und somit auf der Laufstrecke. (Leider ist bei mein Schiff 6 ‚all inklusive‘, was dazu führt, dass der Versuch gestartet wird, die teuren Buchungen wieder reinzusaufen).
Also: Wecker stellen und in der Früh die Runden drehen!
Wir sind Samstag beim Einlaufen in den Hafen von Kopenhagen und Montag, nach der Ankunft in Kiel, auf dem Oberdeck gelaufen. Sonntag haben wir es vorgezogen, in Göteborg ein paar Kilometer laufend das Festland zu erkunden.
Auf der Laufstrecke war nicht viel los, so dass man die Geraden gut rennen konnte. Die müden Gesichter, die nach und nach mit Zigarette oder Kaffeetasse erschienen, gaben überraschend aufmerksam den Weg frei, was vermutlich auch an dem klaren Design der Laufbahn gelegen hat. Aufpassen musste man besonders in den Kurven, da hier zu Beginn noch Wasser auf der Strecke war. Natalie kam durch ihren geringeren Schwerpunkt und mittels der guten Continental-Außensohle ihrer Adizeros fixer um die engen Biegungen, als ich mit meinen 1,93 m und den Saucony.
Auch wir hatten Bedenken, dass das Oval mit knapp 280 m etwas kurz geraten ist und sich somit der ‚Drehwurm‘ als unser neues Sternzeichen etabliert, aber der Spaß und die seltene Möglichkeit machten dies wett.
Mir macht das Kreiseln ja ohnehin nicht so viel aus, zumal ich mit Musik gelaufen bin. Eine frische Brise, 9-12 Grad, funkelnde Reflexionen der Sonnenstrahlen auf der Meeresoberfläche, der Blick über seichte Wellen, Hafenanlagen, kleine Inseln, auf andere Kreuzfahrtschiffe (Aida, Costa Firenze), hinunter auf den Pool – einfach klasse. Sehr zu empfehlen.
Wir sind nach unterschiedlicher Gesamtzeitdauer, 30-60 Minuten, gelaufen. Bedenke – nicht nur Du, auch das Schiff bewegt sich. Wer also eine genaue Übersicht über seine zurückgelegten Kilometer haben möchte, nutze eine Uhr mit Rundenfunktion. Je nachdem, ob und wo das Schiff gerade unterwegs ist und an wie viel Metallaufbauten man entlang läuft, kann das GPS Signal gestört sein.
Ich zeige das in meinen Bildern:
Einmal bin ich 1 Stunde auf dem in Dänemark einlaufenden Schiff unterwegs gewesen. An Land oder auf dem stehenden Schiff schaffe ich in der Zeit sicher keine 18 Km! Hier werden es wohl etwa 11 Km gewesen sein. Bei unserem moderaten Morgenlauf am Pfingstmontag passt die Aufzeichnung dann. Da lag das Schiff bereits im Kieler Hafen.
Da man an Deck solch eines Schiffes normalerweise im Urlaub ist, darf man so etwas aber getrost vernachlässigen und einfach den Moment genießen. Konzentriere Dich einfach auf Laufdauer und Intensität, nicht auf Pace und zurückgelegte Distanz.
Anmerkungen:
Schiff 1: Hier ist die Laufstrecke 480 m lang, inklusive einer knackigen Steigung, was die Abwechslung erhöht. Auf mein Schiff 7, gerade im Bau befindlich, soll dies genauso sein.
Das Fazit vorweg: Es war einfach super! Alle Jahre wieder (wenn keine Pandemie dazwischen kommt) findet im Mai der Sun-Run in Grömitz statt.
Ich war nicht alleine da, sondern mit Susi, Lars, (Lucy 🐕 ) und Natalie. Das Wetter am Samstag war gut, ab in die Hotelgarage und dann einen Kaffee an der Strandpromenade genießen. Anschließend auf ein Fischbrötchen zu fünft im Yachthafen.
Die Startnummern haben wir in der Passage der Badeanstalt Grömitzer Welle abgeholt, für den 10 Km ZVO Energie-Wettbewerb.. Den Abend ließen wir beim Italiener ausklingen, gespannt, was der nächste Tag so bringen würde, denn die Vorbereitung auf das Rennen war bei allen suboptimal: Niemand hatte aus verschiedenen Gründen wie geplant trainieren können.
Natalie war noch zu Jahresbeginn im Krankenhaus, Susi und Lars waren dabei, obwohl sie wegen eines Hausumbaus kaum Kilometer sammeln konnten.
Ich selbst beschloss Natalie zu pacen (5:25 er Pace war angedacht), um meinen verspannten Rücken etwas zu schonen. (Es kam natürlich anders 🤣). Wir schlenderten Sonntag gemeinsam zum Start. Das Wetter war toll, etwa 14 Grad und fast windstill, die Fahnen an der Seebrücke wehten nur leicht, die Sonne glitzerte auf der Ostsee und es roch nach salzigem Meerwasser.
Natalie feuerte gleich mit einer sub 5er Pace los, dem Riesenrad entgegen. Bei 4:40, nach etwa 500 Metern, bremste ich sie ein. Das hatte ich mir deutlich gemütlicher vorgestellt, aber mit gefangen mit gehangen.
Ich verlegte mich fortan darauf, sie nach hinten abzusichern, denn auf der Strandpromenade ging es ziemlich hektisch zu und viel Platz ist dort auch nicht.
Das änderte sich dann allmählich, als wir den Deich überquert hatten. Wechselnde Untergründe mit kleinen Steigungen. Ein Nicken, ein Fingerzeig … wir harmonierten auch ohne Worte. Schließlich wurden wir auf dem Deich in den Ort zurückgeführt (hier war dann auch der Wind zu spüren).
Ich reichte erst Natalie die Trinkflasche und dann dem Läufer hinter ihr, der sie dankend annahm. Sein hypnotischer Blick auf das Wasser war mir nicht entgangen. Den letzten Versorgungspunkt hatte er ausgelassen.
Eine enge Wende vor dem Yachthafen und auf der verlängerten Zielgerade über die Strandpromenade dem Ziel entgegen. Die macht wirklich Spaß. Meer und Sonnenschein, gepaart mit Natalies beneidenswerter Lauftechnik, brachten ihr bei 50 Minuten Laufzeit den 2. Platz in der AK W40! (In meiner AK M50 bedeutete dies Platz sechs bei den Männern). Ich schätze, alleine wäre maximal Platz vier für mich drin gewesen … zum Glück habe ich darauf verzichtet, denn der wäre es niemals wert gewesen, dafür auf unser Gemeinschaftserlebnis zu verzichten.
Susi kam bei knapp über 1 Stunde ins Ziel, wir warteten gemeinsam auf Lars. Er ließ sich noch etwas Zeit beim Abfeiern mit dem Publikum. Zielgerade kann er!🥳.
Die Verpflegung war gut, die Veranstaltung hat definitiv Charme.
Kritik am Event? Wenig … der Beginn der Siegerehrung für den 10 Km Wettbewerb war deutlich verspätet. Der Sprecher kündigte diese mehrfach an, wollte dann aber plötzlich noch den 3. Läufer des Halbmarathons abwarten. Das dauerte eine gefühlte Ewigkeit, zumal dieser Wettbewerb erst eine halbe Stunde nach dem 10er gestartet wurde. Nicht so lustig, durchgeschwitzt im Wind. Lars und Natalie sprangen deshalb noch in die Ostsee … ich hingegen bin zivilisierter Stadtmensch 🥶. Ostsee im Mai 🤣. Ich holte mir derweil ein Eis am Stand, nicht aus dem Meer.
Ein Läufer war im Zielbereich kollabiert. Dort hat man ihn auf die Bank gelegt, wo die anderen Sportler saßen, um ihre Zeitmesschips aus den Schürsenkeln zu basteln. Er lag wirklich lange, bevor der Sanitätsdienst erschien … und auch danach. (Tip; Sanitäter im Ziel vorhalten und Hilfsbedürftige abschirmen. Sei es in einem Sanitätszelt oder Einsatzfahrzeug). Im Blickfeld aller, wurde hier behandelt.
Das ist aber nur eine Randnotiz für ein ein wirklich tolles Wochenende in Grömitz an der Ostsee.
Natalie nahm schließlich vergnügt auf der Bühne ihren Pokal entgegen, danach duschen im Hotel (im Schwimmbad nahe Start und Ziel wäre dies auch möglich) und ab ins Restaurant, das Erlebte Revue passieren lassen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in dieser Konstellation am 26. Mai 2024 nochmal am Sun-Run teilnehmen, ist groß. Hoffentlich erneut bei wenig Wind und Kaiserwetter.
Ein Wochenende in Altwarmbüchen (Hannover). Ein kleinerer Lauf, der hier trotzdem verewigt wird, weil dieser See meine Trainingsstrecke Nummer 1 ist, wenn ich bei meiner Freundin bin.
Eigentlich stand mir wegen anhaltender Rückenschmerzen gar nicht der Sinn nach Rennen auf Zeit, als mich in meinem Gym in Braunschweig Ralf (langjähriger Mittelstrecken- und Langstreckentrainer zweier Vereine) darauf hinwies, dass dieses Event anstand und er mit seinen Athleten einen Leistungstest in Altwarmbüchen angesetzt hat. Ich wollte am Wochenende ohnehin in die Gegend 🤔. Morgens kam ich kaum in die Senkrechte, aber Nachmittags stand ich dann doch etwas skeptisch an der Startlinie. Ich erblickte überwiegend kleine, sehr dünne Menschen in Vereinstrikots im Startbereich. Für einen Volkslauf mangelte es an der typischen Leistungsbreite, aber es hatten sich auch lediglich ein Drittel der Sportler -verglichen mit dem letzten Lauf 2019 vor der Pandemie- eingefunden.
Ich kenne die Strecke gut, Unebenheiten, Wurzeln und die zwei kurzen Anstiege zählen zu meinem engeren Bekanntenkreis.
Der 7,2 Km Wettbewerb führte, entgegen dem Uhrzeigersinn, zweimal um den See, eine schöne Strecke, mal mit freiem Blick auf das Wasser, dann wieder dichte Bäume.
Es begann erwartungsgemäß hektisch… fast nur ambitionierte Starter. Ich sortierte mich hinter zwei Läufern ein, die zu meiner Altersklasse gehören könnten. Sie zogen irgendwann davon, bis mich eine zierliche Lady aus der AK W50 souverän überholte, in deren ‚Windschatten’ ich wieder Anschluss fand, an dem einen Kollegen mit Hund vorbeizog und dann erkannte, dass der andere Wettkämpfer heute zu stark war.
Ich sah auf meine Laufuhr, stabile 4:45er Pace. Angesichts meiner ebenfalls stabilen, undisziplinierten 94 Kg beschloss ich, damit zufrieden zu sein.
Auf der zweiten Runde tauchte meine Freundin mit dem Fahrrad neben mir auf, was definitiv eine zusätzliche Motivation war, zumal sie selbst gerade erst wieder gesund geworden war, nachdem sie beim Celler Waser Lauf zwei Wochen zuvor noch komplett passen musste. Am Ende stand dann der 2. Platz in meiner AK in der Ergebnisliste. Der Mitstreiter, den ich ziehen lassen musste, belegte tatsächlich am Ende mit 20 Sekunden Vorsprung verdient den 1. Platz in der AK M 50.
Auf den finalen 150 Metern haute ich noch die letzten Reserven raus, Pace 2:04. Sub 34. Zufrieden. Gutes Wetter gab es noch oben drauf. Als Ralf ins Ziel kam, plauderten wir noch ein wenig.
Er und meine Freundin teilten die Meinung, dass ich „für meinen desolaten Zustand noch viel zu erfolgreich sei.“
Sie wollte damit ausdrücken, dass ein schlechteres Ergebnis vermutlich den Leidensdruck erhöht hätte, mehr auf die Ernährung zu achten, u.a. um leichter zu starten?!
Bei diesem Volkslauf mache ich bestimmt wieder mal mit, schöner Wettbewerb mit Heimvorteil.
Unverhofft kommt oft … angemeldet war ich für den GeneraliKöln-Marathon (NRW) am selben Tag, auf den ich mich auch mächtig gefreut habe. Stattdessen bin ich an der Startlinie in der Celler Altstadt (NI) gelandet. Verfahren? Nein, die Gründe sind andere:
Im Jahr 2022 reihten sich eine Corona-Infektion und diverse Verletzungen aneinander, die mir eine seriöse Marathonvorbereitung unmöglich machten. Da aber Ende Mai der bis dato unsportliche Lars mit der Bitte an mich herantrat, ihn zum Läufer zu machen, erschien mir auf seinem Weg zum Halbmarathon Ende Oktober ein Testwettkampf über 10 Km sinnvoll. Die Distanz hatte er mittlerweile, nach vielen Trainingseinheiten, sicher drauf, es ging eher darum, die Pace richtig zu wählen. Und tatsächlich gelang es mir, ihn auf der Strecke permanent zu fordern, ohne ihn zu überfordern.
Der Lauf wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Es ist schon ein großer Unterschied, ob man einer neuen Bestzeit nachjagt, fokussiert durch seinen Tunnel rauscht oder ob man locker läuft und sich auf seine nähere- und weitere Umgebung einlässt. Dem Wetterbericht zum Trotz schien die Sonne bei 14 Grad. Perfekt, Kleidung kurz-kurz. Ich gab unseren Kleiderbeutel im dafür abgestellten Linienbus ab, es gab zwei davon, getrennt nach Männern und Frauen. Ein Hinweis hierzu auf der Homepage und zur Art der Zeitnahme, sollte eigentlich Standard sein 😉 .
Susi, die Freundin von Lars, war auch dabei. Ich empfahl ihr vorweg zu laufen, da ich sie schneller einschätzte, was auch zutraf. Wir setzten uns 12:05 in Bewegung.
Der Rundkurs wird zweimal durchlaufen. Das war aber gar kein Problem, weil die Strecke wirklich abwechslungsreich ist. Es wurde auf Kopfsteinpflaster, Parkwegen und Asphalt gelaufen. Mal ging es zwischen Fachwerkhäusern hindurch, dann durch einen Park an der Aller entlang, mal durch ein Wohngebiet mit lustigen quadratischen roten, weißen und blauen Häusern, als Kontrastprogramm zur historischen Altstadt. Das Publikum ging ordentlich mit, musikalische Unterstützung, sei es live oder aus der Konserve, inklusive. (Danke dafür). Ich konnte alles ganz entspannt genießen und mich auf den Support von Lars konzentrieren, da die durchschnittliche Pace von 6:27 bei lediglich 38m Steigung für mich sehr angenehm war. Unterwegs nahm ich das ein- oder andere Getränk an den Versorgungspunkten zu mir und schloss dann zügig wieder zu Lars auf und klatschte Kinderhände ab. Lars machte seine Sache super und wir liefen nach 1:04:46 über die Ziellinie. (Lars war ja vor dem Start schon ein Gewinner, weil er zwischenzeitlich bereits 10 Kg abgenommen hat und sich noch im Frühling 2022 nicht vorstellen konnte, jemals 10 Km zu laufen). 439 TeilnehmerInnen erreichten in diesem Lauf die Ziellinie. Wir waren mit den Platzierungen 375 /376 dabei, was für uns nebensächlich war, hier aber Erwähnung findet, damit sich interessierte LeserInnen ein Bild davon machen können, wie das Teilnehmerfeld in etwa aussieht.
Im Ziel genossen wir zufrieden -bei nunmehr bereits bewölkten Himmel- alkoholfreies Erdinger und Knäckebrot. Obst wäre uns in diesem Moment lieber gewesen, aber der Sponsor war eben nicht Chiquita:).
Als wir den Kleiderbus erreichten, begann es zu regnen. Wir trotteten dann zügig zum Auto. Nach einer Dusche trafen wir uns dann wenige Stunden später beim Asiaten in Wolfenbüttel und ließen den Tag Revue passieren.
Für Susi und Lars war es ihr erstes 10 Km Rennen. Und bis auf die Tatsache, dass auf der Medaille leider das Jahr 2020 steht (dieser Lauf war pandemiebedingt ausgefallen), war ihr Feedback über dieses Event durchweg positiv.
Ich habe meine Freundin Natalie vermisst, die auch angemeldet, aber leider erkrankt war; mit ihr zusammen wäre der schöne Sonntag nahezu perfekt gewesen.
Der Lauf führt durch das Naturschutzgebiet Riddagshausen. Die dortigen Wanderwege durch das weitläufige, zum Teil parkähnliche Fischteichgebiet, das wegen seiner reichhaltigen Flora und Fauna Europareservat und dem anschließenden Forst (Wildgehege, Arboretum) ein beliebtes Ausflugsgebiet der Braunschweiger ist. Die Teiche wurden vor etwa 900 Jahren von Zisterzienser-Mönchen angelegt. Deren frühgotische Klosterkirche und das stattlichen Kloster-Torhaus mit Kapelle sind sehenswert, allerdings nicht Teil der Laufstrecken. Die Kirche kann man von der 10,5/ 21,1 Km Strecke in der Ferne allerdings kurz erspähen.
‚Wenn alle Stricke reißen, bin ich zu dick für die Schaukel‘, dachte ich noch, als ich immer tiefer einsackte und mein Schuh im Morast stecken blieb. Das war auf der 2. Runde des Schapener Volkslaufs. Aber der Reihe nach:
Der Tag versprach lustig zu werden. Erst zur Wahlurne, dann nach Schapen. Am Start das Treffen mit dem ASB-Laufteam. Zudem bekannte Gesichter, die einem in der Region schon häufiger über den Weg gelaufen sind ( #Löwenläufer ). Verabredet war ich mit Kaspar Haller, einem der Wettbewerber um den Posten des Oberbürgermeisters von Braunschweig, der heute gewählt werden sollte. (In der Stichwahl unterlag er später Dr. Thorsten Kornblum). Bei einem Besuch der ASB Rettungswache entstand etwa einen Monat zuvor die spontane Idee des gemeinsamen Laufs über die 10,5 Km Distanz, die zweite Runde bis zum HM dann ich alleine.
Um 10:00 liefen wir gut gelaunt los. Wegen der Pandemielage durfte flexibel gestartet werden. Das Ehepaar Haller machte deutlich, dass es kein Wandertag werden würde. Irgendwann fiel ihre Wahl-Mannschaft etwas auseinander, Kaspar lies sich zurückfallen, um den hinteren Teil seiner Crew zu motivieren.
Ich lies mich von Viktoria und Donata ziehen. Ab ungefähr Kilometer 8 begann es zu nieseln, ausgerechnet auf freiem Feld. 2,5 Km später, auf ihrer Zielgeraden feuerte ich sie nochmals an und bog dann im mittlerweile strömenden Regen ab, auf meine zweiten 10,5 Km. Kurz hinter Schapen boten die vielen Bäume etwas Schutz, aber der darauf folgende Feldweg von Schapen nach Volkmarode hatte sich in einen Bach verwandelt. Schluss mit lustig, Augen auf und durch. Ebenso der Weg von der Berliner Straße runter nach Riddagshausen. Wieder festen Boden unter den Füßen, im schöneren Teil des Naturschutzgebietes, lief ich deutlich runder und mit einer Pace zwischen 4:50 und 5:15 schneller als zuvor. Mitten im Regen tauchte dann mein alter Laufkumpel Timo von links auf, der sein Rennen bereits beendet hatte und nach Hause joggte. Ich erkannte ihn trotz meiner schlechten Sehfähigkeit schon von Weitem an seinem federnden Laufstil auf dem Vorfuß. Timo hörte mich rufen, stoppte und besserte meine verregnete Laune auf, bis unsere Wege sich trennten. Jetzt die asphaltierte Allee bergauf, zum Verpflegungspunkt. Unterwegs gab es ausschließlich Wasser. Im Becher und von allen Seiten.
Ein steilerer Anstieg folgte, links sah ich die oben erwähnte Kirche. Dann bergab, in der folgenden Rechtskurve musste ich gehen, trotz der Schuhwahl, die vorsorglich auf die schwereren, stabilen Adidas Solar Boost 3 mit gutem Grip gefallen war. Denn hier war alles rutschig, matschig. Dann wieder stetig bergan.
Ich konnte auf den letzten Kilometern noch an ein paar Läuferinnen und Läufern vorbeiziehen und wusste schon, dass ich den HM unter 2 Stunden ins Ziel bringen würde. Ein anderes Ziel hatte ich mir nicht gesetzt, um keinen Stress in die erste Runde zu bringen und weil es ein Naturlauf war, bei dem es auf- und ab geht und man etwas von der schönen Umgebung sehen möchte.
Im Ziel schnappte ich mir einsam meine Medaille und trabte zum Auto, denn hier war angesichts des Wetters, ebenso wie an der Strecke rein gar nichts mehr los.
Kaum zu glauben aber wahr, ich sitze doppelt geimpft (zum Glück, denn scheinbar gehen viele TeilnehmerInnen davon aus, ihre Nase sei nicht mit der Lunge verbunden und tragen die Maske tiefergelegt) beim Briefing in der Sporthalle in Schwerin für die „kleine“ (ist relativ) Seenrunde der 5. Auflage des Schweriner Seentrails. Wie ist es dazu gekommen?
Seit meine kaputte Schulter mir das Bassspielen und Krafttraining verleidet, steht für mich fest, als Ersatzbefriedigung muss ein Marathon her. Als nächster Step erschienen mir 33 Km passend.
2021 hatte ich bis Juni bereits die 20×21 (also 20 HM in 2021) Challenge der Swissmarathonis erfolgreich absolviert. Und wollte nun mehr – mehr Kilometer. Ein Läufer werden. Für mich persönlich gilt immer noch, der Unterschied zwischen einem Jogger und einem Läufer beträgt 42,195 Kilometer. Dann kam der Zufall ins Spiel: Meine Freundin Natalie und ich sind beide alleinerziehend in verschiedenen Städten. Alle 14 Tage versuchen wir unsere ‚Zeit zu Zweit‘ interessant und aktiv zu gestalten. Natalie sagte, sie würde gerne mal mit mir nach Schwerin, dort wäre es sehr schön (wie Recht sie hatte!). In meinem Trainingsplan stand in der Marathonvorbereitung ein dreistündiger Lauf für das besagte Wochenende – und in Schwerin war der Seentrail ausgeschrieben.
33 Km oder 61 Km rund um den Schwerinersee. Landschaftlich einfach nur schön. Schnell angemeldet und ein Hotel gebucht. (Plaza … außen hui, innen … etwas, äh … verlebt ;). Am 20.8. eingecheckt und in die City begeben, um die Startunterlagen abzuholen (Tip: Nicht zu pünktlich auflaufen). Auch jetzt war mir noch nicht abschließend klar, ob ich das Abenteuer am Folgetag in Angriff nehmen könnte, denn drei Wochen zuvor hatte mich ein hartnäckiger Hexenschuss/ Lumbago erwischt, der mich immer noch beeinträchtigte. Auch vor dem Hintergrund, dass bei einem Trail durchaus mehr Beweglichkeit vonnöten ist, als bei einem Straßenlauf.
Mit Natalie fuhr ich dann abends das Startgebiet und die ersten 11 Km der Strecke am Fuße der schönen Schweriner Märchenschlosskulisse entlang des Schweriner Sees, mit den Rädern ab. Romantischer Sonnenuntergang inklusive. Das hat Spaß gemacht und Sicherheit gegeben. Abends und nachts mit Schmerzöl und Faszientraining gearbeitet. Dies in Verbindung mit dem gemeinsamen, langsamen Lauf der Teilnehmer von der Sporthalle rüber zum Start/ Schloss am 21.08. brachte die Gewissheit, dass es auf den Punkt klappen würde, mit der erforderlichen Fitness für die unmittelbar bevorstehende Aufgabe. 10:30, Betriebstemperatur, Maske runter, Startsignal. Juhu – Corona kann uns mal, für den Moment.
Am Schloss entlang über den Franzosenweg kam bereits nach 1,5 – 2 Km der erste Trailabschnitt. Die Radbegleitungen wurden durchgewunken, wir bogen rechts ab, merklich bergauf, Singletrail. Auf dem Plateau ergaben sich ca. 150m Überholmöglichkeit, bevor es steil bergab ging. Eine ältere Läuferin schob sich vor mich und zwei weitere Läufer. Deren Atem im Nacken stürzte sie leider am Ende des anspruchsvollen Abstiegs. (Gedrängelt wurde nicht)! Aber sofort kümmerten sich mehrere Läufer um sie. Ich hielt auch. Die Frau war ansprechbar. Weiter ging es. Natalie radelte neben mir, wir plauderten kurz, aber beim Sport funktionieren wir im Team auch ohne Worte. Die Beine wurden locker, den Helfern am VP 1 am Badestrand winkte ich freundlich zu, ohne anzuhalten. Ich hatte selbst Getränke dabei. Weil vor- und hinter mir eine Lücke entstanden- und überholen problemlos möglich ist, lief ich jetzt mit Musik weiter. Bald ging es vom Asphalt rechts ab, bergauf.
In Erinnerung habe ich drei echte Trailabschnitte, mit Steigungen und Gefälle im Wechsel, mit der Gefahr in den See abzurutschen, an einer Stelle verhinderte dies ein Tau, mit Gräben, Steilhängen oder umgefallenen Bäumen. Ich habe die Anforderungen unterschätzt. Die Läufer vor und hinter mir waren meist kleiner und leichter als ich. Ich sah sie tief unter den dicken Baumstämmen durchtauchen. Mit dem Rest-Hexenschuss im Gebälk und 193 cm Körpergröße, kombiniert mit der Geschmeidigkeit einer Bahnschranke, war ich froh, nach dem ersten Abtauchen wieder in die Gerade zu kommen. Besser nicht wiederholen! Den nächsten Baumstamm übersprang ich mit einem großen Satz, auch das war riskant, also ging ich bei den folgenden auf alle Viere. Dreckig machen. 🤪
Alle Widrigkeiten mussten mit der richtigen Mischung aus Ausdauer, Konzentration, mentaler Bereitschaft und Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten gemeistert werden.
Da ich zu den Trailneulingen gehörte, wollte ich es einigermaßen ruhig angehen lassen, musste bei den unwegsamen Abschnitten aber lernen, dass ich auf den Passagen dazwischen deutlich schneller rennen sollte als geplant, um mein Ziel -Top Ten in meiner AK M50 und einer Zielzeit <3:18 h- zu erreichen. Das bedeutete, zwischenzeitlich immer wieder eine für mich schnelle 5:05 er Pace, auf den gut laufbaren Abschnitten hinzulegen.
Am 2. VP nahm ich außerplanmäßig etwas Cola zu mir, was mein Magen nicht so toll fand. Ich lerne noch. Dann ging es einen langen Anstieg hinauf, Wiese, irgendwann auch lockerer Ackerboden, ich verlor mich etwas in Raum und Zeit, weshalb ich die Abfolge nicht mehr so ganz rekapitulieren kann. Irgendwann war meine Radbegleitung wieder neben mir. Das tat gut und ich konnte mich neu motivieren. Die Strecke war nicht immer gut zu finden (oder gutzufinden 🙂 so waren Natalie und ich an einer Gabelung etwas ratlos. Fußgänger? Trail .. Schild mit Pfeil nach rechts, Radbegleitung links … Läufer?! Ich entdeckte einen roten Pfeil, der eine Spitzkehre am Boden markierte und folgte unsicher. Irgendwann kam mir ein verirrter Läufer, Heiko, entgegen. Wir sahen uns um, weiter hinten schlossen andere Läufer zu uns auf … also doch richtig?! Dann entdeckte ich einen Holzstab mit roter Farbe am Rand einer Wiese … also ab ins Grün, der schöne Vorsprung war dahin. Abgesehen davon war ich sauer, denn in Laufberichten der Vorjahre war ja ebenfalls häufiger von der weniger guter Streckenmarkierung die Rede. Später entschuldigte sich der Veranstalter bei den Läuferinnen und Läufern auf seiner Internetseite.
Dennoch darf darüber nicht vergessen werden, dass viele Helfer ehrenamtlich dafür gesorgt haben, dass wir in diesen Zeiten überhaupt laufen konnten! Dankeschön.
Im letzten Trailabschnitt forderte ich den Läufer hinter mir auf, mich zu überholen. „Das ist hier nicht mein favorisiertes Terrain,“ gab ich zu verstehen. „Das sieht man.“ sagte er lachend. Na toll… . „Aber bleib mal vorne, gib Gas.“ OK – also Anschlag. Dann passierte es … ca. bei Km 28 bekam ich einen fiesen Wadenkrampf, stolperte in der Folge über eine Wurzel und rutschte gut 2 Meter die Böschung hinab. Ich sah aus wie ein Wildschwein, artikulierte mich auch so und jetzt war ich obendrauf noch dreckiger. Zwei Läufer hielten kurz, Heiko brachte Zug auf die Wade. Ich gab zu verstehen, dass ich klar käme und ging erstmal ein paar Meter, bevor ich mit einer 6:30er Pace weiter trabte. Dann wieder eine Wiese hinauf, oben befestigte Wege. Natalie stand dort, reichte mir etwas zu trinken. Ich setzte mich auf eine Bank. Tolles Wetter dachte ich, jetzt ein Magnum. Stattdessen zog ich den ersten Schuh aus und stellte fest, dass der halbe Schweriner Forst dort hinein gerutscht war. Im anderen sah es nicht besser aus. Zum Glück musste ich mich nicht lange damit aufhalten: Für den Fall von Blasenbildungen hatte ich Natalie Ersatzschuhe in die Satteltasche gepackt. Die Adizero Boston 9 saßen ziemlich locker. Vorgeschnürt hatte ich sie mit dickeren Socken. Wieder etwas gelernt. Aber sie sind deutlich leichter als die Solar Boost 3 und gaben mir auf den fortan bis ins Ziel befestigten Wegen ausreichend Halt. Als das Schild auftauchte, welches den letzten zu laufenden Kilometer markierte, gab ich noch einmal Gas, überholte hier und da gehende Mitstreiter und kam erschöpft, aber nicht komplett fertig ins Ziel: Platz 7 in meiner AK, in 3:14:20 (meine Uhr, eventuell hat sie bei der Suche nach dem Weg oder an einem Verpflegungspunkt auf Autostopp geschaltet) bzw. offiziellen 3:17:35. (Wichtiger: Meine Freundin war „mega“ zufrieden mit meiner Leistung und ich war es auch). Bei einem Stück Kuchen, einer kalten Seewasser-Dusche direkt im Zielbereich und einem lauwarmen, alkoholfreien Pils erholte ich mich kurz. Dann gingen wir zur Sporthalle und ich schnappte mir mein Fahrrad.
Im Hotel nochmals kurz geduscht und geschlafen, dann sind wir wieder reingeradelt, in die Fußgängerzone der Landeshauptstadt. Nach einem üppigen Essen flanierten wir anschließend im Schlossgarten.
Ein cooles, anspruchsvolles Event in einer sehr schönen Stadt.
Kosten 35 €, inkl. Holzmedaille.
PS: 1. Dem Veranstalter ist es ausgesprochen wichtig, dass kein Müll zurückgelassen wird.
2. Die HP https://www.schweriner-seen-trail.com ist sehr informativ. (Was allerdings nicht explizit aus den dortigen Angaben hervorgeht, ist, wie schwierig/ gefährlich einige Passagen des Trails sind. So haben auch ‚nur’ drei Männer und eine Frau ab der AK 65 das Ziel erreicht. Vor deren Leistung ich aber gaaanz tief meinen Hut ziehe).
3. Wer gerne großartige, bleibende Eindrücke sammelt, statt Dinge, der läuft mit, beim nächsten Schweriner Seentrail.
Ich wurde -nachdem ich zwischen Weihnachten 2012 und Sommer 2013 knapp 40 Kg abgenommen hatte- oft nach Ernährungstips gefragt. Und sogar, ob ich nicht ein Buch schreiben wolle?!
Hand aufs Herz:
Im Kern weiß doch eigentlich jeder selbst, was er essen und was er lassen sollte.
Essen, welches man Dir durchs Autofenster reicht, ist keins. Es ist ‚fast Food‘/ ‚beinahe Essen‘.
Green makes You clean – Fruit makes You cute.
Nicht zwischen Weihnachten und Neujahr wirst Du fett, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten.
Ich bin auch niemand, der lange am Herd steht. Ich bewege mich irgendwo im weiten Feld zwischen Sternekoch und Küchenschabe… mit Tendenz Richtung Schabe.
Dennoch versuche ich mir möglichst oft die Frage zu stellen, ob die jeweiligen Nahrungsmittel mich meinem Ziel näher bringen oder mich davon entfernen.
Vielleicht ergänze ich diese Rubrik später, aber das Wesentliche ist bereits gesagt.
Gedanken zum 6-Pack, 8-Pack:
Deinem Immunsystem (Achtung: Verallgemeinerung!) ist ein Körperfettanteil von <12% (Mann), <15% (Frau) nicht sonderlich zuträglich. Du musst Dir also überlegen, ob Du Dir das antun möchtest oder wenn, zumindest nur saisonal.
Ein Blick in die sozialen Netzwerke erhärtet den Verdacht, das Sixpack sei wichtiger, als wirkliche Athletik. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass hier meist mittels entsprechender Filter nachgeholfen und so die Metamorphose vom Waschbär- zum Waschbrettbauch vollzogen worden ist.
By the Way: Ein Sixpack haben wir alle! Das liegt schlicht an der anatomischen Unterteilung der Bauchmuskulatur durch Sehnen. Eine senkrechte und mehrere waagerechte, deren Anzahl auch dafür verantwortlich ist, ob es sich um ein Six- Eight- oder sogar ‚nur‘ um ein Fourpack handelt. Ob man das Waschbrett dann auch sehen kann, liegt daran, wieviel Wäsche gerade drauf liegt.😉