Ein Wochenende in Altwarmbüchen (Hannover). Ein kleinerer Lauf, der hier trotzdem verewigt wird, weil dieser See meine Trainingsstrecke Nummer 1 ist, wenn ich bei meiner Freundin bin.
Eigentlich stand mir wegen anhaltender Rückenschmerzen gar nicht der Sinn nach Rennen auf Zeit, als mich in meinem Gym in Braunschweig Ralf (langjähriger Mittelstrecken- und Langstreckentrainer zweier Vereine) darauf hinwies, dass dieses Event anstand und er mit seinen Athleten einen Leistungstest in Altwarmbüchen angesetzt hat. Ich wollte am Wochenende ohnehin in die Gegend 🤔. Morgens kam ich kaum in die Senkrechte, aber Nachmittags stand ich dann doch etwas skeptisch an der Startlinie. Ich erblickte überwiegend kleine, sehr dünne Menschen in Vereinstrikots im Startbereich. Für einen Volkslauf mangelte es an der typischen Leistungsbreite, aber es hatten sich auch lediglich ein Drittel der Sportler -verglichen mit dem letzten Lauf 2019 vor der Pandemie- eingefunden.
Ich kenne die Strecke gut, Unebenheiten, Wurzeln und die zwei kurzen Anstiege zählen zu meinem engeren Bekanntenkreis.
Der 7,2 Km Wettbewerb führte, entgegen dem Uhrzeigersinn, zweimal um den See, eine schöne Strecke, mal mit freiem Blick auf das Wasser, dann wieder dichte Bäume.
Es begann erwartungsgemäß hektisch… fast nur ambitionierte Starter. Ich sortierte mich hinter zwei Läufern ein, die zu meiner Altersklasse gehören könnten. Sie zogen irgendwann davon, bis mich eine zierliche Lady aus der AK W50 souverän überholte, in deren ‚Windschatten’ ich wieder Anschluss fand, an dem einen Kollegen mit Hund vorbeizog und dann erkannte, dass der andere Wettkämpfer heute zu stark war.
Ich sah auf meine Laufuhr, stabile 4:45er Pace. Angesichts meiner ebenfalls stabilen, undisziplinierten 94 Kg beschloss ich, damit zufrieden zu sein.
Auf der zweiten Runde tauchte meine Freundin mit dem Fahrrad neben mir auf, was definitiv eine zusätzliche Motivation war, zumal sie selbst gerade erst wieder gesund geworden war, nachdem sie beim Celler Waser Lauf zwei Wochen zuvor noch komplett passen musste. Am Ende stand dann der 2. Platz in meiner AK in der Ergebnisliste. Der Mitstreiter, den ich ziehen lassen musste, belegte tatsächlich am Ende mit 20 Sekunden Vorsprung verdient den 1. Platz in der AK M 50.
Auf den finalen 150 Metern haute ich noch die letzten Reserven raus, Pace 2:04. Sub 34. Zufrieden. Gutes Wetter gab es noch oben drauf. Als Ralf ins Ziel kam, plauderten wir noch ein wenig.
Er und meine Freundin teilten die Meinung, dass ich „für meinen desolaten Zustand noch viel zu erfolgreich sei.“
Sie wollte damit ausdrücken, dass ein schlechteres Ergebnis vermutlich den Leidensdruck erhöht hätte, mehr auf die Ernährung zu achten, u.a. um leichter zu starten?!
Bei diesem Volkslauf mache ich bestimmt wieder mal mit, schöner Wettbewerb mit Heimvorteil.