Das Fazit vorweg: Es war einfach super! Alle Jahre wieder (wenn keine Pandemie dazwischen kommt) findet im Mai der Sun-Run in Grömitz statt.
Ich war nicht alleine da, sondern mit Susi, Lars, (Lucy 🐕 ) und Natalie. Das Wetter am Samstag war gut, ab in die Hotelgarage und dann einen Kaffee an der Strandpromenade genießen. Anschließend auf ein Fischbrötchen zu fünft im Yachthafen.
Die Startnummern haben wir in der Passage der Badeanstalt Grömitzer Welle abgeholt, für den 10 Km ZVO Energie-Wettbewerb.. Den Abend ließen wir beim Italiener ausklingen, gespannt, was der nächste Tag so bringen würde, denn die Vorbereitung auf das Rennen war bei allen suboptimal: Niemand hatte aus verschiedenen Gründen wie geplant trainieren können.
Natalie war noch zu Jahresbeginn im Krankenhaus, Susi und Lars waren dabei, obwohl sie wegen eines Hausumbaus kaum Kilometer sammeln konnten.
Ich selbst beschloss Natalie zu pacen (5:25 er Pace war angedacht), um meinen verspannten Rücken etwas zu schonen. (Es kam natürlich anders 🤣). Wir schlenderten Sonntag gemeinsam zum Start. Das Wetter war toll, etwa 14 Grad und fast windstill, die Fahnen an der Seebrücke wehten nur leicht, die Sonne glitzerte auf der Ostsee und es roch nach salzigem Meerwasser.
Natalie feuerte gleich mit einer sub 5er Pace los, dem Riesenrad entgegen. Bei 4:40, nach etwa 500 Metern, bremste ich sie ein. Das hatte ich mir deutlich gemütlicher vorgestellt, aber mit gefangen mit gehangen.
Ich verlegte mich fortan darauf, sie nach hinten abzusichern, denn auf der Strandpromenade ging es ziemlich hektisch zu und viel Platz ist dort auch nicht.
Das änderte sich dann allmählich, als wir den Deich überquert hatten. Wechselnde Untergründe mit kleinen Steigungen. Ein Nicken, ein Fingerzeig … wir harmonierten auch ohne Worte. Schließlich wurden wir auf dem Deich in den Ort zurückgeführt (hier war dann auch der Wind zu spüren).
Ich reichte erst Natalie die Trinkflasche und dann dem Läufer hinter ihr, der sie dankend annahm. Sein hypnotischer Blick auf das Wasser war mir nicht entgangen. Den letzten Versorgungspunkt hatte er ausgelassen.
Eine enge Wende vor dem Yachthafen und auf der verlängerten Zielgerade über die Strandpromenade dem Ziel entgegen. Die macht wirklich Spaß. Meer und Sonnenschein, gepaart mit Natalies beneidenswerter Lauftechnik, brachten ihr bei 50 Minuten Laufzeit den 2. Platz in der AK W40! (In meiner AK M50 bedeutete dies Platz sechs bei den Männern). Ich schätze, alleine wäre maximal Platz vier für mich drin gewesen … zum Glück habe ich darauf verzichtet, denn der wäre es niemals wert gewesen, dafür auf unser Gemeinschaftserlebnis zu verzichten.
Susi kam bei knapp über 1 Stunde ins Ziel, wir warteten gemeinsam auf Lars. Er ließ sich noch etwas Zeit beim Abfeiern mit dem Publikum. Zielgerade kann er!🥳.
Die Verpflegung war gut, die Veranstaltung hat definitiv Charme.
Kritik am Event? Wenig … der Beginn der Siegerehrung für den 10 Km Wettbewerb war deutlich verspätet. Der Sprecher kündigte diese mehrfach an, wollte dann aber plötzlich noch den 3. Läufer des Halbmarathons abwarten. Das dauerte eine gefühlte Ewigkeit, zumal dieser Wettbewerb erst eine halbe Stunde nach dem 10er gestartet wurde. Nicht so lustig, durchgeschwitzt im Wind. Lars und Natalie sprangen deshalb noch in die Ostsee … ich hingegen bin zivilisierter Stadtmensch 🥶. Ostsee im Mai 🤣. Ich holte mir derweil ein Eis am Stand, nicht aus dem Meer.
Ein Läufer war im Zielbereich kollabiert. Dort hat man ihn auf die Bank gelegt, wo die anderen Sportler saßen, um ihre Zeitmesschips aus den Schürsenkeln zu basteln. Er lag wirklich lange, bevor der Sanitätsdienst erschien … und auch danach. (Tip; Sanitäter im Ziel vorhalten und Hilfsbedürftige abschirmen. Sei es in einem Sanitätszelt oder Einsatzfahrzeug). Im Blickfeld aller, wurde hier behandelt.
Das ist aber nur eine Randnotiz für ein ein wirklich tolles Wochenende in Grömitz an der Ostsee.
Natalie nahm schließlich vergnügt auf der Bühne ihren Pokal entgegen, danach duschen im Hotel (im Schwimmbad nahe Start und Ziel wäre dies auch möglich) und ab ins Restaurant, das Erlebte Revue passieren lassen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in dieser Konstellation am 26. Mai 2024 nochmal am Sun-Run teilnehmen, ist groß. Hoffentlich erneut bei wenig Wind und Kaiserwetter.